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65 Jahre OEK

Mit welcher Vision wurde OEK vor 65 Jahren gegründet? Was war der Anlass sich Selbständig zu machen?
M.Oechsle: Das waren Aufbruch Zeiten nach dem Krieg. Mein Vater war schon immer ein Tüftler und technisch begabt. Es hat ihm Spaß gemacht sich mit diesen Themen autodidaktisch auseinander zu setzen. Gestartet hat alles im Weinhof in der Waschküche. Da saß dann meine Mutter am Tisch und hat produziert. Kleine Teile für die Elektro- und Textilindustrie.

Sie hatten ja studiert. Hatten Sie einen anderen Berufswunsch oder war das ganz klar dass Sie in elterliche Unternehmen gehen?
Frau Oechsle schüttelt den Kopf. M.Oechsle: Ich habe damals Sprachen studiert. Ich war am Institut für Übersetzen und Dolmetschen in Heidelberg und hatte Französisch und Italienisch studiert. Aber da kam einiges zusammen und es war viel zu tun. Wir waren das erste Mal auf der EuroShop 1981 in Düsseldorf und dort konnte ich wunderbar meine Sprachkenntnisse einsetzen. Das hat mir richtig Spaß gemacht. Vor allem das Miteinander mit einem Kunden. Nah bei den Menschen zu sein. EuroShop war die entscheidende Messe für uns. Schon damals konnten wir sehr viele namhafte Kunden akquirieren. Unseren neuentwickelten Rahmen vorstellen.

Es war eine optimale Kombination fürs Unternehmen. Ihre Sprachkenntnisse für den internationalen Handel einzubringen. War das ihre Idee?
M.Oechsle: Ursprünglich nicht, aber es hat sich so ergeben. Ab diesem Zeitpunkt habe ich beschlossen in das Unternehmen einzusteigen, aber ich brauchte einen kaufmännischen Hintergrund. Kurzerhand habe ich mein Studium gewechselt und bin an die Fachhochschule in Augsburg und habe BWL studiert. Am Vormittag war ich im Studium und am Nachmittag zu Hause am Schreibtisch. Ich habe Rechnungen geschrieben, Versandetiketten gemacht und zur Hochsaison, als das Projekt mit Karstadt lief, habe ich Pakete gepackt.

Wie würden Sie die Unternehmenskultur Ihres Unternehmens beschreiben?
M.Oechsle: Alle Abteilungen und Arbeiten im Haus, vor Ort, sind mir sehr wichtig. Mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten. Am jedem Arbeitsleben teilnehmen und gemeinsam Dinge zu entwickeln. Und das gemeinsam an die neue Generation zu transportieren.

Gemeinsame Entwicklung, sprechen Sie von Innovationen?
M.Oechsle: Das ist eigentlich das Allerwichtigste. Die Weiterentwicklung in der Branche, als auch im Team.

Was war die größte Herausforderung in der Firmengeschichte?
M.Oechsle: Die Herausforderung nicht über Händler zu vertreiben, sondern direkt an den Markt zu gehen. Direkt an den Kunden. Das war ein großer Schritt. Und natürlich die entsprechende Mannschaft zu haben, die mit dem Unternehmen wächst und alles an Projekten mitträgt. Begleitet. Dafür bin ich dankbar.

Woher kam die Bildmarke OEK?
M.Oechsle: Das hat auch mein Vater entwickelt. Zwar nicht in diesem Detail wie es heute aussieht, aber ähnlich.

Auffallend ist dass die Farbe rot und ein Kreis als Form heutzutage in vielen Unternehmenlogos, die im Bereich POS tätig sind, auftauchen. Was halten die davon?
M.Oechsle: Das bestätigt uns als erfolgreicher Vorreiter in dem Bereich POS. Oft lässt man sich von etwas Gutem inspirieren.

Viele Unternehmen verlegen ihre Produktion nach China oder Osteuropa. Wie beurteilen Sie den Produktionsstandort Deutschland?
M.Oechsle: Dass es uns heute noch so gibt, mit einer Produktion in Deutschland, ist der Tatsache geschuldet, dass wir auf Qualität achten und unsere Kunden heute mittlerweile wissen was sie gestern gebraucht haben. Wir ersparen uns damit viel Logistik. Zusätzlich haben wir auch ein großes Lager und können somit große Kapazitäten vor Ort aufnehmen. Vorhalten. Dadurch sind wir vor Ort immer schnell und können immer sehr gut reagieren auf Anforderungen vom Kunden.

Und Leipheim expandiert als Wirtschaft Standort?
M.Oechsle: Da ist ja wahnsinnig viel passiert in letzter Zeit. Gut so.

Welches Projekt oder Produkt finden Sie ist das Erfolgreichste?
M.Oechsle: Der Rahmen. Der Klassiker. Stand der Technik. Weltweit kopiert.

Wo sehen Sie OEK in 5 Jahren?
M.Oechsle: Wir haben uns vor kurzem neu aufgestellt. Zusammen mit Herr Neumaier pushen wir den Bereich Innovation und Entwicklung sehr stark. Er ist ein großartiger Querdenker, der in anderen Bereichen viele Einblicke und Erfahrung gesammelt hat und diese auch einbringt.

Von der Diversität, gibt es Wünsche oder Ziele die sie als Unternehmerin bestreben?
M.Oechsle: Ja auf jeden Fall. Moderner werden. Nachhaltiger. Aber auch größere Maschinen mit mehr Leistung, vor allem im Bereich Spritzguss.

Gibt es etwas was sie glücklich macht/begeistert?
M.Oechsle: Tanzen Macht mich glücklich. Begeistert mich. Wenn die Familie gesund und munter ist.

Haben Sie eine Kurzbilanz für die 33 Jahre Geschäftsführerin?
M.Oechsle: Angestellte fördern und Talente ausleben lassen. Ohne kreative Köpfe wie Herr Frana wären wir nicht da wo wir jetzt sind. Sehr kreativ aber auch wirtschaftlich. Da waren er und mein Vater sich sehr ähnlich.

Oechsle schriebt man eigentlich mit Ö?
M.Oechsle:Eigentlich Öchsle. Aber mein Vater hat mit OE unterschrieben. War praktischer. Später auch internationaler.

Spenden Sie?
M.Oechsle: Ich spende vom Herzen. Ich spende auch privat. Wir kommunizieren das nur nicht groß. Das ist selbstverständlich.

 

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